Fünf gute Gründe für die Auslagerung Ihrer Server in ein Rechenzentrum

Zahlreiche Unternehmen, Institutionen oder andere Organisationsformen mit großem Datenaufkommen setzen heute noch auf eigenen Serverbetrieb. Doch damit geht meist ein sehr hoher Aufwand einher: In erster Linie müssen die sensiblen Serverräume strengsten Sicherheitskriterien in puncto Datenschutz und Datensicherheit gerecht werden – das betrifft digitale Zugriffe genauso wie den Zugang Dritter und den Schutz vor äußeren Einflüssen. Je nach Größe müssen die Hochleistungsspeicher zudem permanent gekühlt werden und müssen auch bei möglichen Stromunterbrechungen weiter ohne Ausfallzeiten funktionieren. Dies erfordert komplexe verwaltungstechnische Prozesse und ist unterm Strich mit großen finanziellen Aufwänden verbunden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Datenmengen im Zuge der digitalen Transformation tendenziell weiter zunehmen. Weiterhin steigt das Arbeitsaufkommen der Nutzer und die Sicherheitsstandards werden ständig weiterentwickelt.
Wir erleben gerade im Bereich der Servertechnologie rasante Innovationszyklen, was eine komplexere Qualifikation des Personals in den Rechenzentren erfordert. Der Betrieb von Servern ist demnach mit regelmäßigen Investitionen in die Hard- und
Software, aber auch in die Aus- und Weiterbildung von Fachleuten, verbunden. Immer mehr Unternehmen stehen deshalb vor der Frage: Wie lässt sich der Betrieb von Servern effizienter gestalten?
Colocation – die folgerichtige Alternative
Eine sinnvolle Alternative ist die Auslagerung der eigenen Server in ein professionelles Datacenter. Die Auslagerung des eigenen Servers in ein externes Rechenzentrum bezeichnet man hierbei als Colocation oder Server-Housing. Bei der Auslagerung mietet ein Unternehmen den Stellplatz für seine Rechentechnik inklusive der gesamten Infrastruktur und Services als Gesamtpaket. Die Hardware selbst bleibt also das Eigentum des Unternehmens und wird lediglich im Datacenter des Anbieters untergebracht. Das bringt viele Vorteile mit sich.
Der passende Dienstleister verfügt im Rechenzentrum der Wahl über die notwendige Infrastruktur, ausreichend Kapazitäten zum Aufstellen von Fremdservern, eine gesicherte Stromversorgung und eine optimale Kühlung der Rechner. Eine stabile, schnelle Internetverbindung ist die Lebensader des Rechenzentrums und somit unbedingte Voraussetzung für den erfolgreichen Betrieb des Servers in der Colocation. Die Stabilität des Internetzugangs wird durch Glasfaserleitungen mit mehr als ausreichender Bandbreite gesichert. Glasfaserkabel und ein weit verzweigtes Telekommunikationsnetz mit zahlreichen Netzkopplungen zu anderen Netzbetreibern garantieren Internetverfügbarkeit rund um die Uhr.
Weil das Angebot um Dienstleistungen rund um den Serverbetrieb in Rechenzentren verschiedene Ansätze kennt, bedarf die Colocation einer Abgrenzung: Colocation beziehungsweise Server-Housing unterscheidet sich vom Dedicated Hosting und Server-Hosting:
Beim Dedicated Hosting wird beim Anbieter ein Server zur eigenen Benutzung angemietet. Beim Server-Hosting wird neben der Hardware außerdem die Software vom Anbieter mit verwaltet. Der Host, als der „Gastgeber“ des Servers, erlaubt seinen Kunden die Verwendung der Server. Kunden mieten demzufolge nur Servernutzungszeiten. Diese Mietserver können überall auf der Welt stehen – zumal die Nutzer ohnehin keinerlei physischen Zugriff auf die Hardware haben.
Server-Ausfälle kann sich niemand leisten
Für wen lohnt sich die Auslagerung des Servers in ein Datacenter eigentlich? Colocation ist in erster Linie für alle Organisationen von Bedeutung, die bezüglich ihrer räumlichen Gegebenheiten und im Hinblick der zur Verfügung stehenden Netzanbindungen nicht die Mindeststandards für einen fehler- und ausfallzeitsicheren Betrieb ihrer Hardware gewährleisten können. Datenverluste, eingeschränkter Zugriff oder Totalausfälle von Servern stellen ein nicht zu unterschätzendes unternehmerisches Risiko dar.
Mittels Colocation kommen die Nutzer in den Genuss einer exzellenten, hochmodernen IT-Infrastruktur und können trotzdem ihre eigenen Server betreiben. Dieses Angebot empfiehlt sich insbesondere dann, wenn die Rechner hochsensible Daten speichern,
die vor unautorisiertem, externen Zugang geschützt werden müssen. Colocation ist allerdings auch dann interessant, wenn die Software des Servers sehr individuell und komplex ist, also nicht ohne Weiteres im Rahmen von
Hosting-Verträgen verwaltet werden kann.
Die Top-5-Gründe für das Server-Housing
1. Professionelle Infrastruktur
Eine leistungsfähige, skalierbare und ausfallsichere Infrastruktur im Rechenzentrum ist ein Muss. Nur so kann man den Bedürfnissen einer innovativen, stets verfügbaren digitalisierten Arbeitswelt gerecht werden. Deshalb ist der wahrscheinlich größte Pluspunkt für Unternehmen, Institutionen oder Organisationen, die sich für Colocation bzw. Server-Housing in einem Datacenter entschieden haben, die professionelle Infrastruktur. Die Infrastruktur in Rechenzentren bietet nicht nur eine 100-prozentig gesicherte Stromversorgung – dafür sorgen bei einem Stromausfall zwei redundante dieseldynamische Notstromaggregate –, sondern auch kontinuierliche Netzverfügbarkeit. Wie eingangs bereits kurz angerissen, wird die stabile Internetverbindung hauptsächlich dadurch garantiert, dass Rechenzentren mit ultraschnellen Glasfaserleitungen an das Internet angeschlossen sind. Die Lichtwellenleiter werden exklusiv vom Anbieter genutzt. Über die unterbrechungsfreie Energieversorgung und das optimale Temperatur-Management der Serverräume hinaus gibt es eine ganze Reihe von weiteren Bereichen, die zu einer modernen Infrastruktur gehören. Zur Gesamtverantwortung eines Datacenters zählen auch alle technischen und baulichen Gewerke wie Energieversorgung, Klimatisierung, Kälteversorgung und Elektrotechnik. Auch die Systeme zur Gewährleistung der physischen Sicherheit zählen zur Infrastruktur dieser Rechenzentren. Dazu gehören unter anderem Brandschutzanlagen, Zutrittskontrollen, Einbruchmelder, Kameraüberwachung und Leitsysteme. Ein Notfallkonzept mit klaren Richtlinien ist das A und O. Die Infrastruktur der Anbieter sorgt für effizientes Arbeiten und optimale Harmonie aller Komponenten. Unternehmen können alle diese technischen Vorzüge nutzen und sich auf die Funktion verlassen, ohne dabei die Kontrolle über ihre Software abgeben zu müssen.
2. Höchste Sicherheitsstandards
Ein wichtiger Punkt, der bereits beim Thema Infrastruktur kurz beschrieben wurde, ist die Sicherheit. Der Begriff Sicherheit meint hier insbesondere den gesetzlich geregelten Datenschutz und die generelle Datensicherheit. Die Auslagerung von Servern in ein externes Rechenzentrum ist bereits ein gängiger Weg in Wirtschaft und Verwaltung. Wohin die Hardware zieht, das hängt allerdings maßgeblich vom Sicherheitsversprechen des Dienstleisters ab. Die meisten Anbieter verstehen Datenschutz und Datensicherheit als Qualitätsmerkmale. Weil Datenschutz, Datensicherheit und die ordnungsgemäße Datenverarbeitung bestimmten gesetzlichen Pflichten unterliegen, kommt bei Colocations auf die Datenschutzbeauftragten große Herausforderungen zu. Anbieter unterstützen in der Regel das Datenschutzmanagement ihrer Kunden im Rahmen der Serverauslagerung. Denn sensible Geschäftsinformationen und personenbezogene Daten von Unternehmen müssen jederzeit geschützt sein! Anbieter stehen mit Datenschutzkonzepten dafür ein, dass Services und Dienstleistungen konform zu den geltenden Bestimmungen des europäischen Datenschutzrechts sind – ein ausschlaggebender Punkt nicht nur für Kunden, sondern auch für die Aufsichtsbehörden. Colocation-Dienste sollten nach ISO 27001 zertifiziert sein. Darüber hinaus bieten professionelle Datencenter individuelle Sicherheitskonzepte, die unter anderem Zutrittsbeschränkungen oder eine Videoüberwachung rund um die Uhr gewährleisten.
3. Transparente Kosten und Flexibilität
Wie eingangs beschrieben, führen vor allem die steigenden Ausgaben beim Eigenbetrieb von Servern dazu, die Datenspeicher alternativ in eine Colocation zu überführen. Fest steht: Die Auslagerung der eigenen Server in ein externes Datacenter kann nachhaltig dazu beitragen, die Kosten für die IT zu senken. Zudem machen die Mietverträge mit den regelmäßigen Abschlägen den Serverbetrieb berechenbar und die Ausgaben dafür auf längere Sicht planbar. Ausgaben für die Bereitstellung der entsprechenden Infrastruktur entfallen. Ebenso die Kosten für Updates bei Hard- und Software. Somit werden die einzelnen Aufwände für den Serverbetrieb überschaubar und transparent. Angenehmer Nebeneffekt, der sich auch bemerkbar macht: Die Mietkosten lassen sich von der Steuer absetzen.
Der entscheidende Vorteil von Colocation ist, dass die Server Eigentum des Kunden sind. Wer auf Colocation setzt, mietet lediglich die benötigte Stellfläche sowie die relevante Infrastruktur (siehe Punkt 1). Die Nutzer bestimmen über jegliche Hard- und Softwarekonfiguration und sie haben alleiniges Zugangsrecht zu den ihnen persönlich und exklusiv zugewiesenen Server-Racks. Anbieter gewährleisten im Sinne des Kunden maximale Flexibilität. Um die unterschiedlichen räumlichen Ansprüche und Bedürfnisse der Unternehmen zu bedienen, haben Unternehmen verschiedene Produktvarianten im Programm. Das Angebot des Datacenter Leipzig von envia TEL ist beispielsweise in drei Produkte gegliedert:
- Technikschrank
Mit einem Technikschrank haben Unternehmen reichlich Platz für ihre Server – bis zu 40 Höheneinheiten können belegt werden.
- Höheneinheit
Mit einer Höheneinheit bringen Unternehmen ihre ersten Server sicher unter. Die Höheneinheit ist flexibel erweiterbar – ganz wie sich das Geschäft entwickelt.
- Sicherheitsraum
Sicherheitsräume gewährleisten Unternehmen gesonderte Bereiche innerhalb von Rechenzentren. Diese sind entweder als Abtrennung per Gitter oder mittels fester Wände nach außen abgeschirmt.
4. Experten stellen den Betrieb sicher
Den eigenen Server in gute Hände zu geben, kann auch aus personeller Sicht, die einzig richtige Entscheidung sein. Nicht nur, weil dann ausgewiesene Experten am Werk sind: Es wird für Unternehmen hierzulande immer schwieriger, das geeignete IT-Fachpersonal für den Betrieb der firmeneigenen Servertechnik zu finden. Nach Angaben des Verbandes Bitkom leidet die deutsche Wirtschaft seit Jahren unter einem extremen IT-Fachkräftemangel. Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Demnach sind IT-Stellen für die Unternehmen immer schwerer zu besetzen als andere Positionen. Die Dauer, wie lange eine Stelle im IT-Bereich im Schnitt unbesetzt bleibt, liegt im Durchschnitt bei einem halben Jahr. Etwa ein Fünftel der Unternehmen gibt an, dass IT-Stellen in der Regel sogar länger als sechs Monate unbesetzt bleiben. Bei der Auslagerung von Servern in ein externes Rechenzentrum, ist die Frage nach Fachkräften automatisch beantwortet. Neben der fachlichen Expertise in den Rechenzentren sollte man auch auf ein zertifiziertes Qualitätsmanagement nach ISO 9001 achten. Dies stellt sicher, dass Handlungsroutinen und Workflows in den verschiedensten Szenarien des Serverbetriebs ganz einfach sitzen.
5. Effizienz und Klimaschutz
Egal, wo ein Server steht – er braucht ununterbrochen Strom. Und mehr noch. Speicher, Netzwerk, Kühlung bzw. Klimatisierung, Stromversorgung und sonstige Infrastruktur, wie die Brandschutzeinrichtungen oder Beleuchtung – ohne Strom geht
in einem Datacenter nichts. Das Umweltbundesamt beschreibt
den Energieverbrauch von Rechenzentren mit folgenden Headlines: „Deutsche Rechenzentren verbrauchen so viel Strom, wie vier mittelgroße Kraftwerke produzieren“ oder „Die weltweite IT-Branche produziert so viel CO2 wie
der gesamte Flugverkehr“. Derzeit macht der Stromverbrauch von Rechenzentren etwa drei Prozent des Gesamtstromverbrauchs weltweit aus. Schätzungen gehen davon aus, dass der Gesamtstromverbrauch der Rechenzentren bis 2025 mehr als 1.000
Terrawattstunden erreichen wird. Energieeinsparung, Emissionsreduzierung sowie Verringerung der Betriebskosten sind daher große Herausforderungen, Auch die EU-Kommission will den Stromkonsum eindämmen, zum Beispiel durch effizientere Kühlsysteme,
die Wiederverwendung von Wärme, den Einsatz erneuerbarer Energien zur Versorgung von Rechenzentren. Die großen US-Tech-Konzerne wie Google, Facebook und Microsoft haben bereits angekündigt, spätestens 2030
klimaneutral zu werden. Mit „Green IT“ liegt der Fokus auf einer klimaschonenden Firmenphilosophie: Im Datacenter Leipzig arbeiten zum Beispiel heute bereits effiziente Anlagen und die komplette Versorgung erfolgt über
so genannten Grünstrom, also Ökostrom aus erneuerbaren Energien. Auch die Klimatisierung vor Ort ist hocheffizient, weil innovative Kältekompaktmaschinen das Temperaturmanagement übernehmen.
Fazit
Die Auslagerung von Servern in ein professionelles Datacenter ist sinnvoll für alle Unternehmen, die auf echte Sicherheit und eine innovative Infrastruktur setzen. Transparente Kosten, hohe Flexibilität und Energieeffizienz sind nur weitere Gründe für eine Auslagerung. Des Weiteren verfügen professionelle Rechenzentren über maximale Verfügbarkeiten durch mehrfache Absicherung. Diese Dienstleister bieten Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen und stellen zudem immer einen direkten Ansprechpartner für einen reibungslosen Ablauf zur Verfügung.